Breuer III Loktraktor, Plattform, 2.Serie    

     
   

Ein kleines Rangierfahrzeug für die kleine Fabrik
mit ein paar Abstellgleisen,
gelegentlich sind ein paar Wagen zu verschieben,
was mit einer Dampflok unwirtschaftlich wäre.

 

   

Prinzipskizze Breuer III, die für Fräsdateien als Grundlage dient

Warum ein neuer Breuer?
Mal fehlte ein Prellbock, das Saustück fuhr geradeaus, haute einfach ab.
Ein anderer nutze die Gunst des Augenblickes einer falsch gestellten Weiche und büxte aus,
einer wanderte aus, einer fuhr auf's Fremdgleis, wieder andere verfuhren sich zu ebay,
einer geistert als Fragment durch ein Forum,  plötzlich waren alle weg, Bekannte, Freunde
rieben sich die Hände.
Die Lust am Planen lässt einen Neuen entstehen,
dieses Vorgehen sei der Automobilindustrie gedankt.
Aber nicht größer und schneller, nein, kleine maßstäbliche Räder und langsamer.
  Maßstäblich oder absolute Modelltreue 
kann natürlich auch Probleme aufwerfen. Zum Beispiel bei der Kupplung.
     
Bausatzbeschreibung:    
  Prinzipielle Anordnung der beiden Seitenteile.

Das Getriebe zum Achsantrieb ist äquivalent
zu den ersten Breuern (a; b)  konzipiert.

(Schaltfläche Breuer a)

Hier im Bild ist das das rechte Seitenteil.
Das rechte Getriebe-Seitenteil ist vorgefertigt
und enthält einige Zahnräder.
Es muss nur noch an das andere schwarze Getriebe
"angesteckt" werden, falls man motorisiert.

Das andere, linke Seitenteil ist aus 2 Platten zusammengesetzt,
nachher genauso breit wie das rechte Getriebeteil.
Zur Montage wurden kurze Stifte in Pass-Bohrungen gesteckt.
Diese wurden aber nicht verklebt,
sondern danach wieder herausgezogen.
Man weiß ja nie was kommt.

 

     
  Die Mittelplatte hat Bohrungen und Ausfräsungen
für Stromschleifer, dort wo die Lochreihen sind.
Zwischen diesen Ausfräsungen ist Platz
für flache Ballastgewichte.
Wer keinen Zugang zu Blei hat nimmt dicke Unterlegscheiben.

Bis hierhin hat man ein Stand- oder Schiebemodell. 4)
In den Getriebeblock, linkes Seitenteil, kann man optional
von rechts unten einen Getriebemotor anstecken.

Rechts ist bei Motorisierung Platz für
eine mögliche kleine Schwungmasse
bei Analogbetrieb, ersatzweise ein Ballastgewicht.
Bei DCC-Steuerung wäre eine Schwungmasse
mehr hinderlich als nützlich, ein Ballastgewicht
bei Analogbetrieb wäre eher dienlich.
Was der Motor dazu sagen würde kann ich nicht einschätzen.

An den Innenseiten der Seitenteile sind die 2mm langen
Montagestifte bewusst verblieben.
Sie dürfen nicht mehr als einen Millimeter herausschauen
und dienen als Einrastung der Deckplatte,
die eine entsprechende Aussparung hat.
Wenn man eine 1mm Platte vor die Stifte auf das Mittelteil legt,
stehen diese minimal sekantenähnlich über.
Diesen Überstand schneidet man mit einer feinen Klinge ab.

     
 

Blick von der 'Ballastseite / Schwungradseite'
auf den Getriebeblock.
Hinten sieht man wieder den Ring,
der das schwarze Getriebe
aufnehmen kann und die Zähne,
in die das auf den Getriebemotor
aufgesteckte Ritzel eingreifen kann.

Die kleinen Bohrungen dienen für Passstifte
als Montagehilfe.

     
  Der optionale Getriebemotor mit dem

Vornamen Conrad

und mit dem Nachnamen
244163

Typ 20G 1:50, knappe 16€, Stand 2010.

Das Zahnrad drückt man bis zum Anschlag auf.
Natürlich nur, wenn man einen Motor einbaut. 1)
 

     
  Das schwarze Getriebeteil des Antriebes ist an seiner runden Kante mit einem hauchdünnen Pattex-Ring in dessen Passring, rechtes Seitenteil, wo man das Zahnrad sieht, eingesteckt.

Die Getriebewelle ist nicht zentrisch. Deshalb ist es
durch Drehen erforderlich, das Getriebe so auszurichten,
dass keines der beiden Nachbarzahnräder auf Grund läuft.

Wenn man den Motor dabei mit geringer Spannung laufen lässt,
ist das Laufgeräusch eine gute Justierhilfe.
Ein parat liegendes Vergrößerungsglas,
damit das Motorritzel genau zwischen den beiden Zahnrädern
der beiden Getriebezweige justiert wird, ist auch hilfreich.

Wenn alles gut läuft, kann man am anderen Ende den Motor
durch kleine Streifen leicht verkeilen und auch dort verkleben.
Später stülpt man noch eine Stützplatte darüber.

Eine Fehlklebung kann man mit heißem Wasser lösen.
Da die Polystyrolplatten durch den Kleber verschweißen
löst sich deren Verklebung nicht.
Mein Breuer läuft übrigens gänzlich ohne Fett oder Öl.

     
  Der Einbau der Bronze-Federn, bzw. Stromschleifer.

Unten die Feder, wie sie aus der Fräse kommt.
Danach wird sie am ersten Loch auf 30Grad abgewinkelt,
dort wird hinten ein feiner Draht angelötet.

Die 2te Bohrung in der Schleiferaussparung,
von der Mitte aus gezählt,
senkt man mit einem Bohrer von unten etwas an.
Danach steckt man ein Stück angespitzten Rundstabes
von unten hinein, das fest sitzen soll und
unten später bündig abgeschnitten wird.

Oben sollte das leicht angespitzte Teil 1mm herausschauen.
Die Feder muss plan in ihrer Führung aufliegen.

Dann verschweißt man von oben mit einem feinen Lötkolben
den herausragenden Stift,
drückt unmittelbar danach die noch weiche Masse
zu einer Niete flach,
damit die Feder wirklich plan aufliegt.
 

     
  Die Unterseite des Fahrwerkes.
Der bündig abgeschnittene Stift wird nun mit einem
Mini-Tropfen Klebstoff verklebt,
deshalb die vorherige kleine Ansenkung des Loches,
damit Kapillarwirkung den Kleber hineinzieht.
Nichts darf überstehen.
Danach der gleiche Verschweißungsvorgang
am dritten Loch, rot gekennzeichnet,
die äußeren beiden Löcher bleiben frei.

Beim Motor sieht man die hintere Klebe-Fixierung.

     
  Zwischenzeitlich setzt man die
elektrisch geteilten Radsätze zusammen.

Link zur Herstellung der elektrisch geteilten Achsen
und zum Verkleben der Räder:

Geteilte Achsen

     
   

Zusammenbau eines Breuer-Radsatzes mit 5min-Harz:

Wenn die Achse auf genaues Maß vorbereitet ist,
Räder saugend, schiebt man beide Räder auf.

 

6  Das Zahnrad wird auf Sollposition verklebt.
    Auf einer Glasplatte rollend kann man auf Taumelfreiheit
    prüfen, zum Ausrichten hat man lange 5min Zeit.

7  Danach positioniert man das linke Rad und verklebt es.

8  Dann positioniert man das rechte Rad auf Spurweite,
    hier das Radabstandsmaß Spurkranz-Spurkranz.
    Dieses Maß kann bei jedem individuell etwas anders sein,
    abhängig vom verwendeten Schienenmaterial.

     
  Bild-Links: Breuer-Radsatz, Halbachsen elektrisch isoliert.

Zu Punkt 7:

Beim Breuer zwingend:
Wie entfernt man restlichen Kleber zwischen
Zahnrad und Rad?

Bei 5min Harz ist das Rad nach 20 Minuten berührsicher fest,
hat aber erst nach Stunden seine Endfestigkeit erreicht. 
Mit stark zusammengedrückter Pinzette,
rechts dreht man die Achse zwischen den Fingern,
kann man das Harz aufreiben und leicht abscheren.

Wenn man mit der Harzmenge lässig umgegangen ist
und es die Zähne erwischt hat, dann hat man verrissen.

     
     
     
  Die beiden Motorverkleidungen sind an die Seitenteile geklebt.
Die linke Deckplatte mit Schmutzfänger,
die hier bewusst noch schräg steht,
wird
nicht mit dem Fahrwerk verklebt.
Sie schiebt sich unter die senkrechte Motorverkleidung,
die unten einen Spalt für die Deckplatte freilässt.
Die Stromschleifer sind so später noch erreichbar.

Um die obere Motorhälfte kann man noch eine
1mm dicke Bleiplatte als Ballast herumwickeln.

Darüber legt man dann eine dünne Polystyrolplatte
als Trennlage zur Elektronik, hier nicht abgebildet.
Über dem Motor ist genügend Platz für einen Dekoder.

Bis hierhin sind Breuer III und IV identisch.
Natürlich kann man sich bei der Führerhausvariante
Breuer IV weiter ausbreiten, so man will.

Für die Verkabelung gibt es keine Anleitung.
Wenn man das nicht aus dem Handgelenk kann,
sollte man nicht selbst bauen.
Besser als die Verdrahtung auf dem Foto, für einen ersten
analogen Probelauf provisorisch verlötet,
sollte man es tunlichst machen.

     
  Danach kann man die Bodenplatte anschrauben.
Für die selbstschneidenden Schrauben
benötigt man etwas Fingerspitzengefühl. 2)
Wenn man alles richtig gemacht hat,
sollte das Maschinchen jetzt laufen 3) können.

Die vielen Zahnräder brauchen eine gewisse Einlaufzeit.
Da immer eine gerade Zähnezahl
mit einer ungeraden gepaart wurde,
damit nicht immer die gleichen Zähne gegenüber stehen,
dauert das eine gewisse Zeit.
 
     

     
     
    Bald geht es weiter.
     
     
    1)  Adenauer: Was interessiert mich mein Geschwätz von gestern.
2)  Steigerungsformen: fest, sehr fest, ganz ab.
3)  Nur dem übertragenen Sinn nach, es hat keine Füße
4)  Für Weicheier oder Frischlinge oder Heißsporne oder doppelte Linkshänder
     sind meine Lok-Bausätze, auch die Tipps oder Tricks nicht geeignet.
     Etwas Erfahrung  und berechtigtes Selbstvertrauen in eigenes Können
     sollte man schon mitbringen als eventueller Fan meiner Lokbausätze.
     Ich kenne einen Betatester, der weder Stuhl noch Bank zusammenbringt,
     andere bauen klaglos alles zusammen ohne jegliche Rückfrage.
     Es gibt eben sone und sone, wie der Ruhrgebietler mundartlich sagt.