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Die Geschichte zum Getriebebau unserer Modellbahn ist leicht erklärt.
Eisenbahn in meiner Jugendzeit, während meiner Flegeljahre, später
gemeinsames Hobby mit Vater. Wie sah das aus? Mein Vater war der Hauptakteur, unangefochten.
Weil ich oft eine große Lippe
riskierte, oft mit Verbesserungsvorschlägen strunzte,
kam irgend wann die Aufforderung, bau erst
mal selbst eine Lok, Grünschnabel,
dann reden wir weiter. Tja, da stand ich nun. 4 Monate später kam ich dann, weil er immer frozelte, Vater und ich waren aber
ein Herz und eine Seele, mit der nicht ganz fertigen E44 201, später (E44 2001) in den Semesterferien
nach Hause.
Sohn ich denke, du studierst... Als wir das geklärt hatten, eine leichte
Übung, ich nahm nämlich keinen Pfennig von zu hause an, kam er dann doch aus dem Staunen und der Bewunderung
nicht heraus. Ich hatte mich schlau gemacht, mein ganzes noch frei verfügbares Geld, das von
den vielen Nachhilfestunden übrig war, hatte ich eingesetzt und auch einige Wochen fast ausschließlich die
berühmen Bratkartoffeln und Spaghettis gegessen, denn in meiner Studentenbude gab es vorher zwar Rapidographen, aber
kein Werkzeug.
Vor ihm stand eine fahrbereite E-Lok, mit vorbildgerechter
Modellgeschwindigkeit, Nieten,
die Karosserie in Messing-Ätzbauweise erstellt.
Ich hatte viel experimentiert, bis ich mit dem Rapi auf dem Transparentpapier mit ruhiger Hand und dem 0,35er die Nietenreihen sauber gezeichnet, belichtet und auch
geätzt bekam. Belichtet hatte ich mit der Höhensonne vom Versandhaus, nach dem Ätzen brauchte ich
neue Pfannen.
Auch hatte ich von dem neuen Wunderzeug Silikon und Epoxydharz gelesen und es mir
besorgt. Schlagartig wurde meinem Vater klar, warum ich die eine oder andere Lok von
Rivarossi, Pola, Lima, Raimo, Biller und wie sie
alle hießen ohne Erklärung jeweils bis zu meinem nächsten turnusmäßigen Besuch
auslieh. Das eine oder andere Fahrwerksdetail, Lüfterblech, etc. fand sich abgekupfert auf der E-Lok in Mischbauweise wieder. Das Ziel war erreicht. Ich war kein Grünschnabel mehr.
Es war aber auch der sanfte Übergang zur Modellbahn.
Langer Rede kurzer Sinn:
Vater saß wochenlang an seinem Basteltisch in der Küche, sozial verträglich,
mitten im Geschehen,
im Keller oder auf dem Dachboden weitab vom Familiengeschehen sein wollte er
er nicht.
Er tüftelte, rechnete, zeichnete, immer wieder musste er bei neuer Lok mit
der Planung fast von vorn beginnen. 24 Lokomotiven schuf er letztlich so!
Eine Leistung, die ich heute mit Fräse kaum nachvollziehen kann.
Damals entstand bei mir schon die Idee
eines Einheitsgetriebes, wenn die DR Einheits-Loks anstrebte, warum hatten wir keine Einheits-Getriebe?
Es blieb nur beim Gedanken an ein Einheitsgetriebe. Vater machte das Planen
Spaß, und ich war kein Spaßverderber.
Als März 2006 sich
bei mir die Gedanken verdichteten wieder zu bauen, war einer der ersten Gedanken,
wenn die Testphase
Kunststoff-Weiterverarbeitung zu Ende geht,
dann baue ich einige Getriebe, die dann modularisiertes
Bauen ermöglichen.
Wobei einige Getriebe schon dem Gedanken eines Einheitsgetriebes
entgegenstehen.
Was soll ich tun, ich habe seine Gene, das Planen macht auch mir Spaß und
nur ein EHG, geht das?
Aber ich will nicht
so viel nur in der Küche sitzen. Dort sitzt nämlich derzeit niemand
außer mir.
Spaßfaktor
Planung, die EHG's häufen sich. Zwischendurch kann man ein paar
Güterwagen planen,
ein Stellwerk, Signale, eine Bahnhofskarre, einen Kran, einen
Signalausleger, noch einen, bis es dann so drückt,
dass es ein neues EHG gibt oder eines sich so in den Vordergrund zwängt,
dass man mehrere davon baut ohne noch darüber nachzudenken.
Und danach? Sich den Spaß verderben? Mit Sicherheit plane ich weiter, solange ich atme und
solange es sonst eben geht.
EINHEITSGETRIEBE, quo vadis?
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