Motortester zur Drehzahlermittlung |
Wenn man eine Lok plant, sollte man die Getriebeauslegung nicht dem Zufall überlassen. Aber wie kommt man an verlässliche Daten? |
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Es gibt
mehrere Ansätze an die Motordaten zu gelangen. Datenblatt des Herstellers. Da habe ich schon eklatante Vertipper gefunden. Mit einer Drehzahlmessung, gleich welcher Funktion, Laser, Hallsensor, Lichtschranke oder wie auch immer, erhält man nur die Leistungsdaten des Motors im Leerlauf. Genauso wie im Datenblatt, falls vorhanden. |
Prinzip - Bild der Testvorrichtung |
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Woher also die Daten, vornehmlich die
Drehzahl bekommen? |
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Dann ist da noch das
Getriebe. Woher bekommt man dessen Reibungs-Koeffizienten? |
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Die Herausforderung: | |||
Am besten,
man testet an einem ähnlichen fahrenden Objekt, dann weiß man letztlich woran man ist.
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Motore
verschiedener Herkunft mit unbekannten Drehzahlen. Die Spannung kann man meist ermitteln. In anderen Eisenbahner-Schubladen mag es nicht viel anders aussehen.
Es stellt sich folglich die Aufgabe, Wenn man ein Fahrzeug baut, Also müssen die Motore Füße bekommen.
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Die bisher
eingebauten Motore hatte ich meist an vorhandene Getriebe provisorisch angeflanscht um im Test die Leistungsdaten in der Praxis zu ermitteln. Siehe Foto rechts. Das
führte zu sehr genauen Ergebnissen. Mit den gewonnenen Motordrehzahlen
am fahrenden Modell Diese Messvorbereitungen habe ich vereinfacht. |
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Mit einer
Tabellenkalkulation wurde eine Datei speziell für die Getriebe-Auslegung erstellt. Ein bisschen Pi, etwas Maßstab, etwas Messschieber, wie groß ist der Durchmesser des Rades, wie schnell soll die Lok werden, Weg-Zeit-Messung, gewünschte theoretische und reale Getriebeuntersetzung, und schon hat man alle benötigten Werte beisammen.
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Noch ein Blick nach rechts in die Vorratskiste-Zahnräder,
was ist realisierbar, dann ist es ein leichtes, die passende Getriebeuntersetzung aus den gewonnenen Praxisdaten zu gewinnen. |
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Wichtigstes
Bestandteil der Kalkulationsdatei ist die Geschwindigkeitsmessung. Um mir das Ermitteln des gefahrenen Weges leicht zu machen, gibt es einen Tabellenteil, in den ich nur die Anzahl der in Messstrecke verlegten Schienen eingebe, die Streckenlänge gibt mir dann das Programm aus. |
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Mit einem Blick auf das an einer Digitaluhr vorbeifahrende Modell wird die Startzeit ablesen, zurückgelegte Runden werden mitgezählt, zuletzt wird die Ankunftszeit noch ablesen und in die Tabelle eingeben, und schon hat man alle relevanten Daten. | |||
Eine Stoppuhr oder andere Messverfahren sind nicht notwendig. Wenn die gefahrene Strecke, sprich mehrere Runden groß genug ist, kann ein Messfehler vernachlässigt werden Ein Ablesefehler der
Zeit von jeweils 1 Sekunde bei Beginn und Ende der Messung, weil die
Anzeige einer Digitaluhr im Sekundentakt "springt" ist vernachlässigbar. Ich durchfahre meist eine Messstrecke von ca. 10m (Oval verlegter Kreis) 10 mal, das Modell legt also ca. 100m zurück. Bei einer so großen Distanz ist dann der Messfehler kleiner als 1 (Modell)Kilometer/h), was genau genug ist. |
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Mit den ermittelten Werten lässt man die tatsächliche Motordrehzahl des unter realer Belastung fahrenden Modelles von einer Tabellenkalkulation errechnen. | |||
Durch eine simple
Vergleichsrechnung kann man dann die Getriebeuntersetzung Dieses Verfahren der Messung an einem Vergleichsmodell führte immer exakt zu den Geschwindigkeiten, die im Pflichtenheft vorgegeben waren. |
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Wichtig ist
die dabei gewonnene Erkenntnis, wie schnell soll überhaupt die erreichbare Höchstgeschwindigkeit der Lok werden? Es sei erinnert, hohe Geschwindigkeit geht zu Lasten der Langsamfahreigenschaften. |
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Eine solche 10m
Messstrecke mit 10 Runden ist sehr lehrreich.
Hier ein Anschauungs-Beispiel. 1 solche Runde wird unter Vernachlässigung
von Dezimalen |
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Um die Motore im fahrenden
Modell beurteilen zu können, habe ich dieses Testfahrzeug gebaut, bei
dem ohne großen Aufwand die verschiedensten Motore als Antrieb an einem Getriebe 1:17,3 eingesetzt werden können. |
Es sei erwähnt, dass ein ganzer Zug
statt einer einzelnen Lok die Zeit psychologisch verkürzt. Aus diesen
Tests resultierte, dass ich nie eine E18 mit echten 160km/h bauen werde,
auch keine BR42 mit 80km/h. |
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40km/h sind für mich seit diesen Messungen eine annehmbare mittlere Geschwindigkeit mit guter Rangierfähigkeit | |||
Simples Motor-Testgerät, noch Getriebe, oder schon Lok? Quick and dirty gebaut, aber ungemein praktisch. Die typischen Zahnräder und deren Reibungsbeiwerte gehen mit in den Test ein, auch wenn das Getriebe noch nicht die genaue Abstufung für das neue Fahrgestell hat.
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Lagerplatte mit
Keilform um die Motore klemmen zu können. Die gleiche Platte kann dann noch einmal oben aufgesetzt und auch verschraubt werden, den Testprobanten Motor in die Zange nehmend. |
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Durch die
sich kreuzenden Schlitze kann der untere Motorhalter in fast jeder
Position mit ein paar Schrauben befestigt werden.
Den Motor kann man durch einen
zweiten oben aufgelegten Motorhalter, den man mit längeren Schrauben
nach unten zieht, festklemmen. Nach ein paar gemessenen Runden und eingepflegter Tabelle hat der Motor seine Daten inklusive Getriebeanteil, Drehzahl, Reibungsverlusten etc. durch einfache Weg-Zeit-Messung und entsprechende Umrechnung verraten. |
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Das Testfahrzeug zur Drehzahlermittlung von unten. Wirklich nichts Anspruchsvolles.
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Verschiedene Motore, bei denen die Drehzahlen unter Belastung ermittelt werden sollen. | |||
K |
Kleine Motore und auch |
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Dicke
Brummer können zu Messfahrten "mal eben" befestigt werden.
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Frontalansicht.
So simpel das Gefährt ist, Nach den Testfahrten kennt man die
Drehzahl, Bei einer neu zu planenden Lok
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Aufsicht.
Auf dem rechten freien Teil |
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Es gibt fast nichts,
was man nicht verbessern könnte. Die Vorrichtung zum Befestigen des Motors erwies sich als ziemlich "fummelig" um mehrere gleiche Motore nacheinander zu befestigen.
Für einzelne Testkandidaten Einfach, schnell, fest. |
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Aber
wenn so viele Kandidaten Schlange stehen und drängeln, und das ist nur ungefähr die Hälfte, fast wie bei der Schweinegrippe, dann muss eine andere Lösung her. Zum Glück haben alle zu
Untersuchenden,
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Fast
klinisch steril. Schwester, los geht's.
Bitte vortreten. |
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Bitte einrasten. | |||
Bitte anschnallen. | |||
Der Nächste bitte1). | |||
Fertig zur Testfahrt. | |||
________________________ 1) Eigentlich lüge ich nie, aber wenn, dann gründlich. Dazwischen kommen nämlich noch 10 Runden
Testfahrt.
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