Federung an Wagen

Für Schwerin, Linz, Preußen, Bayern, die dazwischen, Donnerbüchse und Co.

Wie und warum.

 

Wer hat schon einen echten Messzug,
und dann noch einen Bauzug
mit funktionierender Schotterstopfmaschine,
die alle paar Jahre die Strecke neu richtet?

Auch meine Neubauten kennen das Problem Übergänge.
Trotz Fräse und größter Sorgfalt beim Bau
 fahre ich nicht immer in geschützten,
sorgfältig ausgerichteten Zonen.
Manchmal heißt das Thema
Teppichbahning.

Manchmal geht es im Freien rund.

Das Problem stellt sich immer wieder gleich:
Unebenheiten

Das Bucht-Schnäppchen kam für 1,50€.

Und ich vom Regen in die Traufe.
Andauernd entgleiste der an sich recht teure gelbe Wagen.

Bis ich es dann herausfand:
ich hatte einen mit Fine-Scale-Radsätzen
trotz Klauenkupplung erwischt.

1.5mm Spurkranzhöhe, andere Radgeometrie,
andere Abstände, entweder klemmte oder
entgleiste der lange steife Wagen.

Spur 1 Standard:   2,5mm Spurkranzhöhe - 45mm
Gartenbahn:            3,5mm Spurkranzhöhe - 45mm

 

Zur Erhöhung der Entgleisungssicherheit muss entweder
eine Dreipunktlagerung herhalten
oder eine adäquater Ausgleich.

 

 

 

Wenn Loks solches können sollen,
dann muss das für Wagen auch gelten.






 


Die Konstruktion, als es keine Fräse gab:  
Es gab nicht immer eine CNC-Fräse.

Als Anregung für diejenigen, die sich eine so teure Maschine nicht zulegen wollen oder sich in diese Technik samt Zeichnen nicht einarbeiten wollen.

So habe ich mir damals beholfen:

Wer hier schon etwas quer gelesen hat,
der wird sich erinnern,
dass Modularisierung eines meiner liebsten Themen
bei der Modellbahn ist.
Wichtig war bei der Konstruktion, dass alle Teile
aus einer einteiligen Silikonform abgießbar sein sollten.


Ich besaß nur eine normale Ständer-Bohrmaschine
für einen Fünfziger und eine kleine Handbohrmaschine
vom Kaffeehändler, Bauart wie alle kleinen Handmaschinen.

Aus Polystyrol baute ich dieses symmetrische Teil,
links im Bild, aus den gängigen Stärken, die man
in 1mm Abstufung kaufen kann.
Das Langloch für die Achsbeweglichkeit
verlängerte ich frei Hand,
ich hatte bestimmt 8 Teile vermurkst, bis alles passte,
aber dann hatte ich den Master zum Abgießen.
Hierbei gereicht mir eine Schwäche zum Hindernis,
meist muss es schnell und hoppla hopp gehen.
Nur wenn ich dann den dritten Flop hingelegt habe,
kommt selten vor,
dann bereite ich so etwas handwerklich sauberer vor.
Hier ein Dank an die Fräse,
vor dem Rechner halte ich es lange aus,
denn sonst läsen Sie jetzt nicht diesen Text
auf dieser Homepage.
 

Hier ist die Situation 2 Jahre vor der Fräse nachgestellt.

Im Bild sehen Sie rechts das weiße Polystyrol-Erstteil.
Immer wenn ich noch Harzreste übrig hatte,
deren Farbe spielte dabei keine Rolle,
goss ich es in Formen für Achshalter.
 

 

Achten Sie bitte auf die kleine Platte,
die einen kleinen Spalt zum tragenden U-Rahmen freilässt,
gut erkennbar am hellbraunen Teil ganz links.

Dieser Spalt, ca. 0,5mm, führte einen dünnen Stahldraht,
S-förmig gebogen,  der die Achse nach unten drückt.
Das funktionierte hervorragend.
Das war möglich, da die Räder auf den Achsen
freilaufend gelagert wurden.

Man übersehe die Verletzung der Prinzipien
einer technischen Zeichnung für diese Skizze,
aber zu mehr hatte ich keinen Bock,
auch wenn ich es beherrsche.

 

 

 

 

Wenn die Heerschar der Weiber mit Pölsterchen,
Schnüren, Kissen oder was immer es da in meiner Unkenntnis
noch geben mag mogelt, tarnt, vortäuscht oder versteckt,
dann darf ich das auch.


Die einen nehmen eben Silikon, die anderen Epoxy.
Die gegossenen Radlager verdecken alles Ungemach.


Die Konstruktion unmittelbar nach Fräse: Großes aufgeregt sein.
Im Ansatz ist das Prinzip der Federung
gleich geblieben.
Die Vervielfältigung überlasse ich der Fräse,
das verkleckerte T-Shirt
leiste ich mir nur noch,
wenn ich Radsterne gleich farbig gieße.

Ca. 2 Monate nach Fräsbeginn konnte es nicht schnell genug gehen, es gab doch so viel auszuprobieren und zu erforschen, bis ich die Grenzen des Machbaren kenne.

Deshalb diese Konstruktion, die keine ist,
den am Ende ca. 1mm umgebogenen Federdraht mit dem Lötkolben in das Polystyrol zu drücken, aber schell geht es.
Ein geschmolzener dünner Polystyrolstreifen ersetzt
das Lötzinn.

Irgendwann dreht sich eben das Blatt,
manchmal auch zweimal.
Früher schimpfte der Vater ab und zu, und was meckerte ich ihn später aus, wenn er mit der feinen Lötspitze meines Elektroniklöters das gleiche machte wie ich.

Ich würde ihn gern wieder anmeckern können.

Die Konstruktion, nachdem sich die anfängliche Aufregung gelegt hat:
Zeichnung Federung

Die Feder kann nachträglich seitlich eingeschoben werden.




 
Dem Alten fällt nichts wirklich Neues mehr ein.
Da hat er es gerade mal geschafft,
dem Stahldraht einen Käfig zu verpassen.
Und außen klebt man die richtige Attrappe darauf.
(Abbildungen mit Links zu Zurüst-Details)