Länderbahnwagen, Kurzer bayerischer Bierwagen

Kleines Bier mit Bremserhaus,
aber ein Bier steht selten allein.
Ein kleines Blondes bitte, und warum.


Lang ist es her, dass die Vater-Sohn Spur 0 Bahn der Siebziger Jahre,
die allein 21 dieser langen Rivarossi D-Zugwagen zählte
auf dem Dachboden ihre Runden zog.
Hinter einer E18 mit 4 Motoren ein fast 13m langer Zug,
der auf dem Dachboden seine Runden zog. Das war heftig bei Tempo 160.


Was macht man, wenn der Platz begrenzt ist,  erst recht bei Spur 1,
der Wunsch, mit einem größeren Zugverband fahren zu wollen,
sich aber den Gegebenheiten nicht unterordnen will?
Ein klassischer Zielkonflikt, den man aber etwas entschärfen kann:
man sucht sich kurze Vorbilder aus dem Beginn des letzten Jahrhunderts
als Wagenmodell und nicht die 26,4m langen D-Zugwagen der jungen DB aus,
von denen jeder für sich allein schon 825mm in 1 misst.

Also wird bei Spur 1 mit vielen kurzen Wagen in Anlehnung an H0 "etwas getrixt".

Bier war nach Fahrgästen das erste beförderte Wirtschaftsgut.
Also auf die Plätze, fertig, Prost.

 

 

Die Technik ist die gleiche wie beim Schotterwagen,
so auch beim Flachwagen, bei der Donnerbüchse
und so wie die Zukünftigen wohl auch sein werden.

Deshalb überspringen wir das bereits Gesagte.
Das Chassis stammt also prinzipiell vom links stehenden Wagen,
bzw. vom Schotterwagen mit 3m Radstand,
die Aufbauten sind weggelassen.

Die Frästeile des Flachwagen bzw. Schotterwagen-Chassis brauchten folglich nur reproduziert zu werden.

Innen mehr als ergreifend simpel.
Sieht später niemand und geht niemand etwas an.
Die Anbindung des Bremserhauses beim großen "M"
hatte mir gefallen, so dass sie ähnlich ausgeführt wurde.

Das Dach ist aber nicht eingeklipst wie beim M
sondern ist hier der Stabilität halber fest verklebt,
was als Nachteil mehr Abdeckarbeit beim Spritzen erfordert.

Die gesamte Karosse wird dagegen nicht
mit dem Chassis verschraubt
sondern ist wie bei der Donnerbüchse nur geklipst.

Bei den Puffern wird getrixt und so getan,
als ob die Stangenpuffer alter Reichsbahnzeit
gegen die kräftigeren der DRG-Zeit ausgetauscht sind.

Natürlich sind nur Stangenpuffer authentisch,
der Grund liegt aber in meiner Modularisierung.
Derzeit bin ich nicht willens die Planungsarbeit zu leisten,
eine Variante der PAP-Box für Stangenpuffer anzupassen
und auch nicht diese zu fertigen.
Schließlich muss ich mich nur vor mir und nicht
vor einer Heerschar derer zu rechtfertigen,
die nur messen und vergleichen.
Dafür genieße ich es im kleinen Radius
Puffer an Puffer zu fahren.
Zu einem späteren Zeitpunkt kommt vielleicht
eine PAP-Box Variante mit Stangenpuffern,

Da die PaP-Module austauschbar sind,
stellt ein späterer Wechsel kein großes Problem dar,
aber zuvor gibt es zu viel anderes abzuarbeiten
bis alles so fährt was und wie ich mir das vorstelle.

Probe-Huckepack von Fahrwerk und Karosse.

 

Die andere Seite wartet noch auf ihre Bestückung.
Endlich habe ich mich aufgerafft zwei Urmodelle passender
Y-Speichenräder zu zeichnen und auch anzufertigen.


Nach bewährter Methode werden diese bald in Silikon abgeformt.
Danach folgt eine längere Phase der Vervielfältigung mit
glasfaserbewehrtem Epoxydharz um eine kleine Serie
"Kurzer" mit Y-Speichenrädern auflegen zu können.

Der Wagen wird langsam kompletter
durch Eis-Ladeluken, Treppen, Beschläge.
Montage der hinteren Treppenstufen.
Das war schon etwas Fummelei mit den Vorreibern,
macht sich aber nach der Lackierung vermutlich gut.
Die starke Vergrößerung offenbart gnadenlos kleinste Fehler.
Das Bremsgestänge des kleinen bayerischen Bierwagens.

Beim Zusammenbau wird eigentlich nirgends mehr gemessen,
alle Teile haben ihren genauen Platz zum Einstecken,
die Zurüstteile haben Anschläge, die die Einstecktiefe begrenzen,
an den Bremsbacken kann man das gut erkennen.
Auf komplett vorbildgerecht ausgebildete Fahrwerke
lege ich keinen Wert, Philosphiefrage eben,
mich interessiert nur, was beim normalen Betrieb sichtbar ist.
Das erleichtert den Bau gewaltig.
An beiden Wagenenden wird später nur noch
das PAP-Puffer-Kupplungsmodul eingeschoben
und die Pufferbohle des Moduls mit dem Rahmen verklebt.

So soll das dann einmal aussehen,
denn noch fehlen die Radlager und die Federpakete.

Links das neue Y-Speichenrad,
rechts ein mit Gießharz geklontes M-Speichenrad.

Das weiße Rad
muss erst noch meine Vervielfältigungsmaschinerie durchlaufen,
sprich Silikonform,
dann eingefärbtes glasfaserverstärktes Epoxydharz.
Das dauert noch eine Weile.

 

 

Einige der Zurüstteile sind hier bewusst am Schaft
2mm länger zu Fotozwecken ausgeführt.
Manche der leicht zerbrechlichen Teile sind nicht verklebt
sondern sitzen nur stramm in ihrer Führung.
Bei eventuellem Bruch können sie leicht getauscht werden.


Zurüstteil, einzeln:

 
Einfach strukturierte Logik.