Zahnräder aus Kunststoff - (fast) selfmade  

Zahnräder selbst herstellen.  
Zahnräder im Abgussverfahren.

Internetreisen nach Zahnrädern sind uneffektiv.
Bekommen kann man prinzipiell alles.
Der zu entrichtende Preis kann gewaltig werden.
Und der kann durchaus den Selbstbau einer Lok verhindern.
Mein Hobby soll aber schlank und leicht bezahlbar bleiben.

Noch problematischer wird das bei Doppelzahnrädern.
Man kann durchaus welche bekommen,
aber dann hat man aus jedem Dorf einen Hund.
Nicht zusammen passende Breiten, jedes Mal andere Bohrungen.
Von den Zahnrädern, die man haben möchte,
hat man sich gedanklich schon lange vorher verabschiedet.
Ob man mit den erhältlichen Zahnrädern von der Stange
jemals sein Getriebe zustande bringt, das steht in den Sternen.

Zahnräder von heute auf jetzt gleich sofort ohne maschinelle Hilfe geht nicht.

Wenn man das Projekt Zahnräder mittelfristig bis langfristig angeht,
dann kann man zu einem respektablen Vorrat
von gut abgestuften Zahnrädern kommen,
die umgerechnet fast nichts kosten.

Von einigen alten Zöpfen sollte man sich trennen.
Ich sehe förmlich, wie einige die Nase rümpfen und sagen,
bei mir kommen nur Messingzahnräder in Frage.

Sie sagen es und übersehen,
dass bei ihrem liebsten Stück vor der Tür der Fenstertrieb
schon seit Jahren mit Kunststoffzahnrädern bestückt ist.
Also eine neue Devise muss her:

Mein Haus, mein Pferd, meine Pferdepflegerin, ihre Kunststoffzähne.
Von den Eigenen spricht man nicht.

Zahnräder aus Druckern und Fax-Geräten.
Sie wurden mit Silikon abgegossen und vervielfältigt.
Alle mit Modul 0,8 wurden gesammelt.
Diese Modulgröße lässt sich leicht mit Epoxy-Harz abgießen.

Einige Duplikate wurden auf einer Ständerbohrmaschine mit nach unten
gefahrenem Bohrer passender Größe auf der Werkplatte befestigt.
Dann wurde der Bohrer gewechselt und sie wurden
auf gemeinsame Durchmesser gebohrt.

Kleiner bohren geht nicht. Das wäre der Nobelpreis.
Zu große Durchmesser wurden nach dem justierten Befestigen auf der Werkplatte an Ort und Stelle vergossen und Tags danach dann
mit kleinerem Bohrer gebohrt.

Die homogeniesierten Duplikate wurden danach vervielfältigt.

 
  Das war das erste Ergebnis nach wenigen Tagen.
Man achte auf das Bild-Datum.
Fast alle Zahnräder des Bildes sind des Moduls 0,8.

Wenn jemand der Meinung ist, die Zahnräder sind sofort kaputt
im Modellbetrieb, den muss ich eines anderen belehren.

Allerdings betreibe ich keine Anlage mit der Zugfrequenz
eines Hamburger Wunderlandes.
Deren Loks sollen angeblich
kein Jahr ohne Reparatur durchhalten.

Versuchen Sie einmal das hohe Zahnrad neben dem Knie zu kaufen, Stichwort Achsverschieblichkeit.
Größenvergleich:
Das Zahnrad ganz rechts hat Modul 0,5, geklont.
Das daneben ist eine zusammengeklebte Kombination
von Modul 0,5 mit 0,8. Suchen Sie einmal im WWW danach.
Das Doppelzahnrad daneben ist auch
eine kombinierte eigene Kreation
aus Abgüssen 0,8, neu zusammengeklebt und dann via Silikon wieder geklont, man findet sie im EHG-02 wieder.

Von geklonten Rädern einer Henschel DHG 360, die Räder für meine ersten Gehversuche in Sachen fast alles aus Kunststoff,
darüber reden wir hier nicht,
das gibt  es auf -modellgetriebe- an anderer Stelle.

  Anwendungsbeispiel  Mutmacher.

Allein diese abgegossenen Zahnräder stammen im Original
aus einem einzigen Drucker, das Fabrikat würde man
ins Deutsche mit Bruder übersetzen.
Und sie halten diesem starken Getriebemotor eines
Elektronikversenders auch abgebremst stand.,
Blockade am finalen Speichenrad mit forbidden vorausgesetzt.

  Anwendungsbeispiel  Motortester.

Das rote Klony stammt vom Bruder,
das Graue war aus Messing, wurde auf einer Modellbahnmesse
mit 10 und 12 Zähnen gekauft, Einkaufspreis beider ca. 24€.
Hier nun mit den Attributen Kunststoff  und selfmade versehen.
Klonpreis ohne Silikon ca. 5 Cent.

Das kleine Weiße mit M0,5 stammt vom
Elektronik-Versender
und ist ein DZ. Es hat auf seinem Kleineren
das graue
12er Messingklon fest aufgepresst.

Gedrückt hat die Fräse, natürlich kein Fräser gefasst, sondern
die Spannzange leer, als Stempel missbraucht.

Über die Speichenräder reden wir an dieser Stelle nicht.
Man wird sie wohl schon einmal anderen Ortes
auf modellgetriebe als Klone gesehen haben
oder irgendwo im Original.
  Preisvergleich:

Das Silikon für diesen Haufen und das Harz
kostete auch ca. 24€.

 
  Einer von 5 Sortimentskästen.
Heute, 2011, sind die Fächer trotz Fräse mit feinen
Zahnabstufungen wohl sortiert und randvoll,
alle geklont.
2 Jahre später als das Datum auf dem Foto fräse ich fast
alle selbst, konstruktiv bedingt wie es mir in den Sinn kommt.
Aber auch diese klone ich manchmal.

Meine Sortimentskästen möchte ich trotzdem nicht missen.
Es gibt auch Situationen, bei denen fräse ich,
setze Zahnräder zusammen und klone anschließend.
  Anwendungsbeispiel  EHG 03.

Die sichtbaren Zahnräder stammen vom Elektronikversender.
In die große Bohrung wird noch eine Lagerbuchse
für die Radachse eingesetzt.
Das nicht sichtbare Ritzel, das die Radachse antreiben wird
und das Zahnrad auf der zukünftigen Achswelle, (großes Loch)
sind identisch mit dem Grauen und dem Roten des Motortesters.

Das ist natürlich kein Zufall sondern hat etwas
mit Modularisierung zu tun.

 

Schauen Sie sich die stolze Brust dieses Kerls an!

Alles aus Kunststoff 1),

Zahnräder, Achsen (andere Härte, das geht!),
auch das Gehäuse ist Silikon-vervielfältigt,
auch das zweifarbige Speichenrad, das kennen Sie schon,
zweifarbig gegossen.

 

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1)  manchmal zwingt es mich zur Wahrheit:
     der Motor, der war, glaube ich zumindest, der war nicht aus Kunststoff,
     aber sicher bin ich mir nicht