Modulschienen

     
     
Module wird es bei mir geben. Das wird ein später aufzuschlagendes Kapitel sein.
Sie werden gänzlich anders sein als üblich.
Als Vorläufer gibt es geschotterte Modulschienen,
frei einsetzbar. Auf dem Teppich, im Garten oder auf zukünftigen Modulen.
 
 
     
Schottern und frei verlegbare Modulschienen

Modellbahnhefte sind gespickt mit dem Thema Schottern.
Deshalb werde ich darauf nur rudimentär eingehen.
Zentral beim Schottern ist und bleibt ein weißer Holzleim
und seine preiswerten Abkömmlinge oder Nachahmerprodukte.
   
 
 

Originalschotter sollte es garantiert nicht sein.
Die Gründe:

  • Gewicht, und noch einmal das Gewicht wegen späterer Module
  • Transportkosten über das Gewicht
  • Sieblinie und der nicht verwertbare Anteil
  • Beschaffbarkeit  und spätere Wiederbeschaffbarkeit
  • Preis des Schotters und natürlich der resultierende Gesamtpreis der Aktion
  • Ganz wichtig:  die Optik sollte aber weitestgehend original sein.
     
   
  Vor ein paar Wochen habe ich meinen von mir favorisierten Schotter gefunden.
Man achte auf den Preis. Und die Form.

Da wir viele Mi- und Immigranten in unserem Land haben,
die bevorzugt Handel betreiben, gibt es mittlerweile auch deren heimatübliche Lebensmittel in ihren eigenen, türkisch geführten Lebensmittelgeschäften inmitten Germaniens zu kaufen.
 

Natürlich gibt und gab es Weizengrütze auch hierzulande.
Ich wüsste in meinem Umfeld aber keine Geschäfte, die Weizengrütze zum Kauf anbieten, außer beim "Türken" eben.

Wenn man das Zeugs genügend kocht, sei es das gleiche, als wenn man Spaghettis kocht.
So habe ich mir sagen lassen.
Bulkur ist Hartweizen, geschmacklich also gleich, logisch,
der Genuss-Test steht aber noch bevor.
Aber vorläufig interessiert mich das noch nicht.
5)
 

Ich werde mal auf italienischen Modellbauseiten googeln.
Ob die Spaghettis unter den Schienen haben?
Das dürfte lustig aussehen.
Oder ob die sie vorher in tausend Stücke zerbröseln? 4)
 

     
  Die Korngröße ist ideal.
Kein Kleinschrott.
Keine Nachnahme noch Versandkosten.

Die gesamte Packung hat die gleiche Korngröße.
Sieben ist überflüssig.

Bulkur gibt es in verschiedenen Körnungen.
Damit ist es auch für die Nuller
und kleiner anwendbar.

 

     
   

Der Versuch:

Der übliche Weg.

Holzleim (oder hier ein Derivat, Parkettleim, halber Preis)
mit Wasser verdünnt und mit Abtönfarbe gefärbt.

Etwas Bulkur hineingeschüttet, kurz verrührt,
aufgetragen.
Links sieht man das Ergebnis.
2)

Nach 4 Stunden war das "Pseudo-Gestein" fest,
am nächsten Tag knallhart.
Nennenswertes Aufquellen der Grütze, das ich erwartete, erfolgte nicht.

     
  Farblich ist eigentlich alles erlaubt,
denn es gibt alle Kombinationen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Hau to Bau 1)
     
     
     
Als Pflock auf die Welt gekommen, nichts dazugelernt, trotzdem noch eine Schiene geworden!
     
     
     
Man nehme einen Werkstoff, fräse weg was stört, übrig bleibt eine Schiene oder Weiche.     

Invertiert oder pervers?

     
  Nach dem Kauf der Weizengrütze war ich im Baumarkt.
Diese 1,80m langen MDF-Streifen lagen in der Restekiste,
selbst die Breite passte ideal.
Ein banales Brett. Mehr nicht.

 

Da ich die Idee schon lange in mir trug,
kam der Versuch  unmittelbar am gleichen Abend noch.
Wie ich am Anfang des Kapitels schon andeutete:
alte Denkschematismen verlassen.

 

Die Zeichnung dauerte nur ein paar Minuten,
nur der Schienenstrang und die Böschung sollten stehen bleiben, von der Fräsdatei reden wir nicht,
nur gerade Striche. Das Fräsen ging schnell.

Der Dreck, der dabei entsteht, auch der Lärm,
der war nicht unerheblich.
Aber bei dem Erreichten ist das brauner Schnee von gestern.

     
     
     
     
     
  Schienenbau invertiert / pervertiert

Der normale Weg:
Alle nehmen Schwellen, darauf werden Schienen befestigt.

 

Natürlich hätte ich die Schwellenarbeit auch erzeichnen und dann von der Fräse erledigen lassen können.
Das ging aber an diesem Abend nicht mehr.
Es war 19h30 und ab 20h habe ich mir 
ein freiwilliges Fräsverbot auferlegt.
Obendrein geht es so wesentlich schneller,
rechnet man das Zeichnen ein.

Die Schwellen sind aus Pappe, die gerade griffbereit lag,
die Schwellengröße verursachte eine leise Schere, verklebt wurde mit verdünntem Weißleim, gleich danach wurde mit Abtönfarbe inmitten des Leimes das gemacht, worin das Heer der meisten Frauen allergrößte Übung hat.
4)

     
  Zwanzig Minuten später hätte selbst die blondeste der Blondinen erkannt was ich vorhatte.
     
  Darauf lege ich allergrößten Wert:

Pure Handarbeit, 3)  self-made,
und Made in Germany! 

Die Füllung wurde eigenhängig
gegen Wasser ausgetauscht.

Wäre zu schade, wenn damit etwas passieren würde.

     
  Der nächste Tag.
 

Etwas Stolz beim genüsslichen Frühstück gebe ich zu.

Meine erste geschotterte Schiene, 1,80m lang.
Der Geck:
Die Schiene ist frei verlegbar.

Kein Wunder wenn Modellbahnhersteller konkurs gehen:
was hat mich die Schiene schon gekostet!
Ein gewaltiger Vorteil des RC-Bahning!

Außerdem bin ich an kein
starres Schienensystem gebunden!

 

     
     
     
     
  Deshalb die Wortschöpfung

Modulschiene

 

Auf einer Anlage, Platte, Modul, oder was auch immer das tragende Element sei,

mit ein paar schmalen Streifen Klebeband (Teppichklebeband)
gegen Verrutschen sichern, fertig ist die Sache.

Ablängen für Module im Nachhinein sollte kein Problem darstellen.

Dreimal dürfen Sie raten, wie die nächsten Schienen, Bögen, Kreuzungen oder Weichen entstehen. 4)

 

     
  Probefahrt.

Sie haben es bestimmt schon erkannt:
Ich bin ein Zwilling wie er im Buche steht.

Ich tanze auf tausend Hochzeiten zugleich. 4)
Nur nicht auf meiner eigenen.

 

 

 

     
   
     
 

 

 

 

 

 

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1)  Schwäbisches Englisch eines hochdeutsch sprechenden
     Exil-Schwaben - auf Identitätssuche 3)

2)  Bulkur auf Weißleim dürfte unbekömmlich sein und
     versteht sich nicht als Kochrezept.

3)  Ich lüge selten. Aber wenn, dann kräftig und gern. 

4)  Wenn ich nicht lüge, bin ich um die Wahrheit zumindest bemüht

5)  Diese Page versteht sich als Anregung zum Eisenbahnern
     und nicht als Kochbuch für den Magen

     
     
Bei Langeweile: Ihr Rechner hat ein Netzkabel, an dem könnte man ziehen.