Kompatibel kuppeln bei Spur 0

Aber wozu kompatibel?

 

  Kompatibel, das kann auch Stillstand bedeuten.
   
Meine Jugendspur war die Spur 0.

Das war fast wie bei den Schraubenkupplungen.
Fummeln, aber ohne Pinzette.
Einmal gekuppelte Züge hatten für längere Zeit Bestandsschutz.
Ein langes Wochenende wurden Schraubenkupplungen getestet.
Dann stand fest: NEIN.
Garantiert nicht.
Das wollten wir unseren Rücken nicht antun.
Wir, das waren Vater und Sohn. Damals beide noch ohne Brille.
Ein weiteres Wochenende wurde die Kupplung der H0 getestet.
Jeder kennt sie.
Dann das gleiche Ergebnis: NEIN.
Auch nicht.
Kupplungen waren früher einfach. Sie kuppelten.
Mehr recht als schlecht. Mehr war nicht verlangt. Damals.


So auch Pola-Maxi.

Die wurde es auch nicht.

Es wurde die Kupplung von Rivarossi.

Mit einem gehörigen Rums, noch geübt von der H0,
war Einkuppeln auf einer Geraden möglich.
Etwas Betrieb machen per Trafo war möglich.
Das wurde dann die Standard-Kupplung, wurde nachgekauft.
Andere Kupplungen wurden durch die Rivarossi ersetzt.
So ganz glücklich machte sie nicht, aber es gab keine Alternative.


Zwischenzeitlich sind aber 30 Jahre vergangen. Ohne das gelebte Hobby Modellbahn.
 

Ein neuer Hersteller für die Null,
überhaupt wieder Hersteller für die Null,
neue Kupplung als USP, logisch.

Alle früheren Kupplungen spielten keine Rolle mehr,
nicht mehr zeitgemäß,
außerdem nicht mehr erhältlich,
sowohl das rollende Material
als auch die antiquierten Kupplungen nicht.

Andere übernahmen die Neue, verschlankten.
Aber so richtig Gefallen fand sie dennoch nicht.

 

vorher

nachher


Hätten Vater und Sohn aber obige in den 70igern und 80igern gehabt,
oder deren Derivate,
unsere Kupplungs-Welt wäre leicht kastriert in Ordnung gewesen.
Dann kam Bewegung in die Sache.
Steige ich nach Spur 1 eventuell wieder in meine Jugendspur ein?
Dann muss zuerst das Kupplungsproblem gelöst sein.
Kupplungsbau, ganz easy und kreativ.
Ein Testwagen für Kupplungen musste her.
Eigene Kupplungs-Konstruktionen wurden daran getestet.

Links Pola-Maxi versus Kupplung S in Baugröße 0.

Die S ist schon vorentkuppelbar und kuppelt begrenzt im Bogen.
Im R1 aber allemal.

Gemäß einer Devise von Wernher von Braun:

So einfach wie möglich halten,
kleine Entwicklungschritte,
jeden Entwicklungsschritt testen und nochmal testen,
dann erst den nächsten kleinen Schritt vollziehen.
Testen, testen.

Und mit dem Leitsatz flog er die NASA zum Mond.
Und Dank Wernher von Braun musste ich dann feststellen,
die beiden können es nicht miteinander.
Schade.
Wirklich schade.
Dabei hatte ich mir solche Mühe geben.

Nach obigem Rückschlag wurden mehrere Testfahrzeuge eigens als Kupplungs-Versuchsträger gebaut.   -   Befestigt sind hier Kupplungen des Types S.

Großes Malheur, im Maßstab vertan -  dem Braun ist das auch passiert, drum ging es dann zum Mond, hier geht es nur, dafür fast, im rechten Winkel um die Kurve.

Kurskorrektur: Faktor 0,5,  wieder zurück auf Spur 0 und etwas anders geformt.
Und wenn wir gerade dabei sind,
dann wird mal eben eine Kompatible gefräst,
aber kompatibel und vorentkuppelnd. Wie sonst.
Und dann gleich noch die Sparversion,
nachhaltig heißt das neuerdings.
 
Die beiden, die können es gut miteinander.
Wer geht hier fremd?

Natürlich die Schwarze, die hat sich vorher geärgert.

Tja, wo lässt man nur die lange Nase.
PAP
Bogenfahrt im R1,  minus 1,  minus 1.

Aber nicht mit den marktüblichen Chassis.
Kuppeln im Bogen, aber kompatibel zur Lenzkupplung.
Dieser Korpus kann vorentkuppeln.

Mit der Halterung, eine Idee von JM-Berlin,
durch Verschrauben in der Kulissenführung befestigt,
wird Kuppeln im Bogen nur in großen Bögen möglich.
So gut wie die Kupplung sich eben
konstruktionsbedingt selbst zentrieren kann.

Wer annimmt, man könne nun im R1 kuppeln,
der irrt. Also keine wirkliche Verbesserung,
sieht man von der Befähigung vorentkuppelbar ab.

Aber will ich überhaupt kompatibel kuppeln? Nein, denn ich will sicher im Bogen kuppeln können.

Spieglein, Spieglein, an der Wand, wer hat den Längsten ...
Bogenfahrt im R1  minus 1  minus 1.
Dann natürlich auch Einkuppeln im R1.

Dieses Mal mit einer Kupplung S,
die kann im Bogen deutlich besser kuppeln.

Es muss nicht im Radius minus, minus sein, aber es darf so sein.


Definition der Kupplungstypen.

Der nächste Schritt:

Kupplung des Types U.

 

Testen, testen, testen.

Kupplung des Types U.

Hier an einem Entkupplungs-Bahnübergang.

Entwicklung abgeschlossen, für gut befunden.
Mehr geht nicht, im Bogen,
konsequenteres Einkuppeln im Bogen ist kaum machbar,
im Bogen ist die U der Gewinner.
R1, kein Problem bei Güterwagen.

Der nächste Schritt, die Kupplungen des Types SL.

Links im Bild die SL-N, in den NEM-Schacht einsteckbar.

Nicht ganz so konsequent im Bogen,
dafür starr und symmetrisch für Kinematiken kuppelnd.

Wie die Kupplungen U richten sich die Kupplungen SL
im Bogen zueinander aus,
zentrieren sich, um dann weich einzukuppeln.

Obere Bildhälfte: Kuppeln im Bogen mit KK-Kulissenführung,
ein absoluter Widerspruch in sich,
selbst wenn die Kupplungen es bestens können,
die KK-Kulissen spielen no-go,
spielen den absoluten Spielverderber.
Aber auf einer Geraden sanft kuppeln, oder vorentkuppeln, das geht.
Will man auf Bogen-Kuppeln verzichten,
dann kann man die vorhandene KKK belassen.

Will man im Bogen kuppeln,
dann nur ohne KKK und mit alternativem Kupplungsträger.

Und als Kupplung nimmt man dann eine
Kupplung U oder eine SL-B, das B steht für beweglich.
Das ist dann wie Kaffee-to-go in der Steilkurve der Avus.
 

 

Mit dem Verzicht auf die KK-Kulissenführung
und mit einer alternativen Befestigung
wird Kuppeln im Bogen möglich.
Es gibt mehrere Befestigungssysteme.

Kaffee to go, auch auf dem Nürburgring.

Man sollte dann aber auch gleich eine Kupplung verwenden,
die es sanft und sicher im Bogen kann.
Entweder die konsequent bogenfähige U ohne Kinematik
oder die mit dem beweglichen Kopf, also eine SL-B,
unabhängig davon, ob man eine Kinematik bedienen möchte
oder nicht.

In beiden Fällen kommt dann mehr als Freude auf.


Am Ende der Entwicklung standen dann 2 alternative Kupplungen.  -  Die Kupplung U und die Kupplungen SL-N und SL-B:            


Die Kupplung U.

Hervorragend im Bogen kuppelnd,
permanentmagnetisch vorentkuppelnd.
Für Kinematiken nicht geeigent.

Zierlich anzusehen.
Verzicht auf Puffer an Puffer fahren. In engen Radien zumindest.
Pufferabstand radienabhängig einstellbar bis hin zu PAP.
Dafür kann man an Loks sehr zierliche Lokkupplungen befestigen.
die Pufferbohle zurüsten und sanft kuppeln. Überall.
Gute Optik.
 

Kupplung U an einem der möglichen Kupplungsträger.
 

Der Kupplungsträger kann in einer Führung
längs verschoben werden.
Damit ist eine individuelle Optimierung möglich,
im R1 und kleiner mit etwas Pufferabstand
bis hin zu > R1 mit Pufferberührung.
Die Bohle können Sie auch hier zurüsten.
Wie bei den Schraubenkupplerfahrern.

 

Schauen Sie sich das doch einmal bei einem Profi an,
der umgerüstet hat.
Er rüstet sogar seine Fahrpulte um.

HP:  JMDampf, baut in Spur 0